12 geöffnete Türen im 700 ’sten Jahr von Prieschka.

In diesem Jahr 2025, nämlich dem 700 ’sten Jahr seit der Ersterwähnung war in unserem Dorf Prieschka wirklich viel los. Jeden Monat gab es an einem markanten Platz eine Einladung zu einem Treffen. Dabei öffneten sich für alle Dorfbewohner Türen, hinter die sie bisher kaum oder noch nie schauen durften. Und das war das Spannende.

Hier eine kurze Zusammenfassung:
Gleich im Januar ging es los mit einem Rundgang in der Wohnstätte Haus Prieschka. Es war sehr schön zu sehen, wie liebevoll die Bewohner dort betreut werden und wie hell freundlich alle Räumlichkeiten ausgestattet sind.
Im Februar lud eine Prieschkaer Familie zu einem privaten deftigen Schlachtefest auf ihrem Hof ein und unterhielt die Gäste gleichzeitig mit Blasmusik.
Im März versammelte man sich an dem Wahrzeichen von Prieschka, dem Glockenturm.
Die freiwillige Feuerwehr lud im April zu einer Vorführung einer Brandbekämpfung ein und es gab Suppe aus der Gulaschkanone.
Im Mai verließ man das Dorf und fand einen Platz zwischen Wald und Wiese um sich mit den Dorfbewohnern von Oschätzchen zu treffen, die im selben Jahr den 700. Geburtstag feierten. Manche kamen in einem historischen Gewand.
Im Juni durfte man bei einer Familie, die in der ehemaligen Dorfschmiede wohnt, die Werkstatt mit vielen Originalteilen bestaunen. Das Schmiedefeuer brannte, die Esse qualmte, es roch nach heißem Eisen und auf dem Amboss formte der Schmiedehammer sein Objekt.
Im Juli traf man sich mit Angelrute und Köder im idyllischen Gänsewinkel zu Prieschka zum Familienangeln. Der Angelverband lud ein.
Im August feierte das Dorf mit seinen Gästen in einer Festwoche jeden Tag mit vielen grandiosen Attraktionen.
Im alten Dorfkern, wo die Friedenseiche steht, öffnete sich im September ganz privat ein Scheunentor bei einer Familie auf dem liebevoll restaurierten Hof. Man erblickte im Inneren mit staunenden Augen ein Sammelsurium von verschiedensten Haushaltsgegenständen wie in einem Museum.
Im Oktober freuten sich die Menschen auf einen kleinen Einblick in das historische Gutshaus zu Prieschka. Doch diese Türen blieben letztendlich verschlossen. Die Osterhuber Agrargenossenschaft sagte den Termin ab.
Beim Prieschkaer Brieftaubenzüchter konnte man im November die mit moderner Technik ausgestatteten Taubenschläge von innen bestaunen und einen kleinen Einblick in den Zuchtablauf erhalten sowie das neu eröffnete Ferienhaus begutachten.
Ja und zum Abschluß des Jahres wurden alle in die ehemalige Bäckerei zu Prieschka eingeladen, wo der Backofen einmalig für diesen Tag angeheizt und mit vielen köstlichen Plätzchen, Brot und Brötchen bestückt wurde. Ein Schattentheater unterhielt zusätzlich die Kinder. Auch auf diesem Hof faszinierte wieder, wieviel Wert auf Erhaltung und Restauration von alten Gebäuden sowie Gegenständen aus längst vergangenen Tagen, gelegt wurde.
Es war ein gelungener Abschluß im zwölften Monat. Den man zusätzlich zum Anlaß nahm, um im Glockenturm eine Zeitkapsel, gefüllt mit Prieschkaer Dokumenten, Münzen, privaten Aufschreibungen für die nächsten einhundert Jahre niederzulegen.

Das Dorf Prieschka gewinnt im Jubiläumsjahr 2025 durch seine engagierten Einwohner immer mehr an Schönheit, Lebendigkeit, Kraft und Stärke.

Bei diesen monatlichen Treffen hörte man aber auch heraus, wie sehr den Menschen hier ein Gemeinschaftshaus fehlt, wo Platz ist für regelmäßige Geselligkeit und Austausch.

Die geöffneten Türen im 700 ’sten Jahr haben die Menschen in Prieschka wieder ein großes Stück näher gebracht. Es war als ob sich auch die Herzen geöffnet hätten. Die Herzen, die uns alle verbinden und die sagen: Komm herein du bist willkommen.
Es bleibt weiter spannend wie sich die Menschen in den nächsten Jahren begegnen werden.

Karin Naumann